Immer weniger Fachpersonal an oberpfälzer Förderschulen

Wegen des Lehrermangels in Bayern unterrichten an den Förderschulen immer weniger voll ausgebildete Sonderpädagogen.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass im neuen Schuljahr nur ein knappes Drittel der ausgeschriebenen Stellen mit Lehrern besetzt wurden, die ein reguläres Sonderpädagogik-Studium abgeschlossen haben. In den vergangenen fünf Jahren ist der Anteil von 52 auf 32 Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen sind Mittelfranken und die Oberpfalz: Hier hat sich die Quote mehr als halbiert.

Zum Start des neuen Schuljahres versprach Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler): „Es wird vor jeder Klasse ein Lehrer stehen“. Um die Lücken zu schließen, muss das Ministerium allerdings in die Trickkiste greifen – unter anderem werden Mittel-, Realschul- und Gymnasiallehrer für Förderschulunterricht weitergebildet.

Die Entwicklung, dass immer mehr fachfremdes Personal eingesetzt wird, bezeichnet Hans Lohmüller, Landesvorsitzender des Verbands der Sonderpädagogen, als „äußerst bedenklich“. Die Zweitqualifizierung könne nur eine Notmaßnahme sein. Man brauche die Expertise der Sonderpädagogen, um Schüler mit Schwierigkeiten beim Lernen sowie sozial-emotionalen und sprachlichen Problemen zu betreuen. (dpa)