Immer mehr misshandelte Regensburger Domspatzen melden sich

Der Missbrauchsskandal bei den Regensburger Domspatzen wird immer größer.

Erst im Januar hatte eine Zwischenbilanz des laufenden Aufklärungsverfahrens für enormes Medieninteresse gesorgt: Rund 230 Kinder wurden demnach bei den Regensburger Domspatzen körperlich misshandelt, 60 sexuell missbraucht.

Seit der Veröffentlichung der Zwischenbilanz haben sich weitere 60 Opfer gemeldet.

Mit der Aufklärung der Missbrauchsfälle, vom Zeitraum zwischen 1953 bis 1992, betraut ist der Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber. Er soll Licht ins Dunkel bringen und die Fälle aufklären. Eine Mammut-Aufgabe.

Der Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber bei der Pressekonferenz zur Zwischenbilanz im Januar 2016

Seit mittlerweile neun Monaten untersucht er Fall für Fall. Für ihn war das, wie er uns im Charivari-Interview erzählt, eine äußerst kräftezehrende Zeit. Nicht nur, weil die Schilderungen der Opfer zum Teil so schlimm sind, sondern auch, weil er bei jedem mutmaßlichen Opfer erst einmal Vertrauen aufbauen muss. Außerdem gilt es jedes Mal aufs Neue herauszufinden, was dran ist an den Anschuldigungen. Es liege noch viel Arbeit vor ihm und es werde einen Abschlußbericht geben. Wann der kommt und wie viele Opfer sich bis dahin noch melden werden, bleibt allerdings abzuwarten.