Im Charivari Frühstücksradio: Spürnasen im Bayerischen Wald – auf der Spur von Luchs, Wildkatze und Wolf

Die meisten von uns fahren in den Naturpark im Bayrischen Wald, um zu Wandern und die Natur genießen. In den Pfingstferien haben zwei Vierbeiner da aber ganz fleißig gearbeitet: Speziell trainierte Suchhunde.
Es handelt sich dabei um eine wissenschaftliche Arbeit der Senkenberg Gesellschaft für Naturforschung bei Wildtieren. Im Naturpark Bayerischer Wald siedeln sich nach und nach Tiere an, die dort zuvor als ausgestorben galten, zum Beispiel der Luchs, die Wildkatze und der Wolf.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Senkenberg Gesellschaft, Laura Hollerbach hat uns im Charivari Frühstücksradio erklärt, was Sie über die Wildtieren herausfinden will:
„In Deutschland gibt es insgesamt nicht mehr ganz so viele Luchse. Hier und da erholt sich die Population aber ein bisschen erholt und wir wollen einfach wissen, wie es den Luchsen geht, wie viele sind noch da sind, wie das Geschlechterverhältnis ist und von wo sie zu uns eingewandert sind.“

Luchs, Wildkatze und Wolf sind sehr scheu, nachtaktiv und leben in schwer zugänglichen Gebieten.
Man könnte herkömmliche Methoden benutzen, wie Sichtbeobachtung oder Fotofallen. Die liefern aber nur sehr begrenzte Informationen und man benötigt dazu einen sehr langen Zeitraum. Außerdem wird DNA-Material, wie Haare oder andere Hinterlassenschaften dieser Tiere benötigt, um zu bestimmen woher sie kommen, wie sie verwandt sind und  welches Geschlecht sie haben. Und da kommen die Spürhunde ins Spiel. Sie wurden auf die Gerüche dieser Tiere trainiert und erschnüffeln diese DNA-Spuren. Laura Hollerbach war dazu mit ihrem Suchhund Maple unterwegs:
„Maple läuft eine große Strecke in kurzer Zeit ab und sie hat gelernt zu „bringseln“. Wenn sie eine Spur gefunden hat, kommt sie zu mir zurück und führt mich dann zu den Hinterlassenschaften der Wildtiere.“

Dabei legt der Hund mit großem Tempo immense Strecken zurück. Die beiden Suchhunde haben so in vier Wochen 600 Kilometer Strecke zurückgelegt und ein Gebiet von rund 200 Quadratkilometern durchsucht.

Erfreulich: Alleine vom Luchs wurden rund 50 Proben gefunden und die müssen jetzt ausgewertet werden.

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