Jeder von uns hat sie noch vor Augen, die schrecklichen Bilder des Hochhaus-Brandes in London mit fast 80 Toten. Dass sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte, lag an einer brennbaren Außendämmung. Ob auch Hochhäuser in bei uns so eine gefährliche Dämmung haben, will das Innenministerium jetzt prüfen lassen.
Johannes Buchhauser, Leiter des Amtes für Brand und Katastrophenschutz in Regensburg hat unsere Frage im Charivari Frühstücksradio beantwortet.
Herr Buchhauser, wären Ihre Kollegen gerüstet, sollte bei uns ein Hochhaus brennen?
„Ein Brand in oder an einem Hochhaus ist immer eine große Herausforderung für jede Feuerwehr. Selbst für so große Feuerwehren, wie die in London. Aber auch bei uns in Regensburg. Wir müssen uns auf das Thema gut vorbereiten, wären aber extrem gefordert.“
Was macht eine Dämmung bei einem Brand denn so gefährlich?
„Wenn Styropor unter der Putzschicht verarbeitet ist und dort ein Feuer beginnt, dann fängt oberhalb des Feuers das Styropor an zu schmelzen. Nachdem die Putzschicht aber noch da ist, fließt dieses flüssige Styropor nach unten und facht den Brand an. Das heißt, wenn ein Wärmedämmverbundsystem zu brennen beginnt, dann kann sich das Feuer sehr schnell und stark ausbreiten.“
Muss also der ganz normale Hausbesitzer, der seine Fassade dämmen will oder schon gedämmt hat, jetzt Angst vor einem flammenden Inferno haben?
„Das ist beim Einfamilienhaus oder bei Zweifamilienhäusern überhaupt kein Problem. Das wird die Feuerwehr sehr schnell in den Griff kriegen. Bei höheren Häusern wird’s ein bisschen schwieriger für uns, aber auch das ist O.K.. In beiden Fällen ist es ganz, ganz wichtig, dass die Menschen sehr schnell, wenns brennt, die Feuerwehr rufen. Dann wird die Fassade durch des Feuer gar nicht beeinträchtigt, weil wir sehr schnell löschen. Und ansonsten gibt’s natürlich immer den Tipp, grad bei höheren Häusern, die vier, fünf Stockwerke hoch sind, wenn Wärmedämmverbundsysteme verbaut wurden, an der Fassade selber keinen Müllcontainer, oder was anderes stehen haben was brennt, denn dann entsteht da gar kein Feuer und dann ist das Styropor absolut sicher.“
Johannes Buchhauser, „oberster Feuerwehrmann“ in Regensburg sagt, dass durch die strengen Vorschriften in der Bauordnung so etwas wie in London hier bei uns nicht passieren kann. Trotzdem sind Brände natürlich immer lebensgefährlich.
