Im Charivari Frühstücksradio: Die Borkenkäfer sind in unserer Region weiter auf dem Vormarsch

Es ist erstaunlich, wie viel Schaden so ein winzig kleines Tierchen anrichten kann. Der Borkenkäfer ist nur wenige Millimeter groß und trotzdem kriegt er mit seinen Käferkameraden ganze Wälder klein. Niederbayern und die Oberpfalz gehören beim Käferbefall zu den Brennpunktregionen. Besonders betroffen ist derzeit der Landkreis Regensburg.

Aber woran liegt es, dass es heuer so viele Borkenkäfer gibt?
Der Borkenkäfer mag es heiß und trocken, sagt Sebastian Höllerl vom bayerischen Forstministerium im Charivari-Interview. Das war es in letzter Zeit. Aber das Dilemma begann schon eher:
„Wir haben ein außergewöhnliches Jahr. Dadurch, dass es im Frühjahr schon relativ warm und trocken war, haben sich die Borkenkäfer sehr gut entwickeln können und wir verzeichnen aktuell in den Borkenkäferfallen, die für das Monitoring aufgestellt sind sehr, sehr hohe Fangzahlen.“

Gleichzeitig sind die Bäume zu trocken und anfälliger für Käferangriffe, denn bereits im Winter gab es zu wenig Niederschlag. Die Wassersättigung in den Wäldern lag nur bei 70 Prozent.
Mehr Käfer als sonst und weniger widerstandsfähige Bäume, das klingt nach einer schlechten Kombination.

Was kann man denn gegen die Schädlinge tun?
Es gibt tatsächlich nur eine einzige Lösung, um dem Borkenkäfern Herr zu werden und dazu müssen die Waldbesitzer quasi auf die Pirsch gehen, erklärt Höllerl:
„Die Waldbesitzer sind aufgerufen sehr, sehr wachsam zu sein, immer wieder ihre Bestände zu kontrollieren, auf Ausfall von Bohrmehl. Überall wo Bohrmehl ausfällt aus den Bäumen, da ist eben der Borkenkäfer grad dabei sich einzubohren und diese Bäume müssen gfällt werden und müssen aus dem Wald verbracht werden, also man sagt so Faustzahl mindestens 500 Meter vom Wald entfernt.“

Vom Befall besonders betroffen ist übrigens die Fichte. Diese ist der am häufigsten vorkommende Baum in ganz Bayern. Nach wie vor wird alles Menschenmögliche getan, den Schädling im Zaum zu halten – die Schwierigkeit dabei ist es, nicht auch andere Tiere des Waldes zu schädigen.

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