Heute im Charivari Frühstücksradio: Wie kann man dem Ärztemangel auf dem Land entgegenwirken?

Wenn man krank ist, fährt man zum Arzt. Doch was, wenn die nächste Arztpraxis zig Kilometer entfernt ist?

Im Landkreis Cham könnte das Aussterben der Arztpraxen in wenigen Jahren Realität sein. Dort sind rund ein Drittel der Hausärzte über 60 Jahre alt. Das heißt, in fünf bis sechs Jahren gehen diese Ärzte in Rente und die Praxen müssen schließen, wenn kein Nachfolger gefunden wird.

Das ist gar nicht so leicht. Das wird besonders im Fall von Neukirchen beim Hl. Blut deutlich. Dr. Robert Altmann sucht hier schon lange einen Nachfolger. Dann traf er einen ägyptischen Arzt, der gerne seine Praxis übernehmen möchte. Doch dieser darf nur unter der Aufsicht von Dr. Altmann behandeln. Die Approbation, also die Zulassung als eigenständiger Arzt in Deutschland, zieht sich in diesem Fall nun schon zwei Jahre hin. Bis die Zulassung letztlich erteilt wird, kann noch einige Zeit vergehen.

Der Chamer Landrat Franz Löffler sucht Lösungen für das Aussterben der Arztpraxen. Im Charivari Interview sagte Löffler, man wolle künftig junge Studenten, die kurz vom Abschluss ihres Studiums seien, mit Praktikumsstellen in die Region holen. Hier könnten sie die Vorzüge einer ländlich geprägten Region kennen und schätzen lernen. Löffler verspricht sich davon auch mehr Ärzte für die Krankenhäuser.

Um ausländische Ärzte heranziehen zu können, müsste man die Verfahren der Zulassungen beschleunigen, natürlich unter der Berücksichtigung der Vorraussetzungen der Ärzte. Doch dieser Prozess dauert noch viel zu lang.

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