Große Höhle in Burglengenfeld entdeckt

Bei Bauarbeiten an der Umgehungsstraße in Burglengenfeld im Landkreis Schwandorf mussten in einem Teilbereich des Baufeldes etwa sechs Meter Lehm und Kalkstein abgetragen werden. Dabei wurde der Zugang zu einer Schachthöhle freigelegt. Die Höhle ist 76 Meter lang, 14 Meter tief, in Teilen aufrecht begehbar und ein uraltes Archiv der Erdgeschichte. Der Hydrogeologe Dr. Klaus Dieter Raum und die Höhlenforscherin Sabrina Huber aus Langquaid im Landkreis Kelheim haben sie freigelegt, vermessen und untersucht. Denn unter anderem muss geklärt werden, ob Auswirkungen auf die Burglengenfelder Trinkwasserversorgung zu erwarten sind. Der Verwaltungsrat der Stadtwerke hat daher einen sogenannten Tracerversuch in Auftrag gegeben, mit dem die Fließgeschwindigkeit des Grundwassers in Richtung der Trinkwasserbrunnen im Raffa ermittelt werden soll. Das Gebiet, über dem sich die Höhle erstreckt, liegt teilweise im Schutzgebiet der Burglengenfelder Trinkwasserversorgung. „Natürlich fanden auch wir allein die Tatsache spannend, dass eine derart weit verzweigte Höhle entdeckt worden ist, von der bislang niemand etwas wusste. Aber für uns als Wasserversorger steht die Frage im Vordergrund: Ist der Schutz unseres Trinkwassers sichergestellt?“, sagt Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth.  Die Höhle heißt jetzt Zwicknagelschacht. Denn in der Höhlenforscher-Szene ist es guter Brauch, Höhlen nach ihrem Entdecker zu benennen. In dem Fall war es Baggerfahrer Peter Zwicknagel und so hat die Höhlenforscherin Huber die Höhle jetzt genannt.

Längsschnitt des Zwicknagelschachts. Quelle: Anders & Raum Sachverständigenbüro für Grundwasser

Dr. Klaus Dieter Raum (li.), Sabrina Huber (2.v.li.) und Evl Anders (2.v.re.) untersuchten die neu entdeckte Höhle. Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth und Dipl.-Ing (FH) Josef Hollweck dankten für den nicht ungefährlichen Einsatz unter der Erde. Foto: Michael Hitzek

© In der Höhle: Trocken gefallener Sinterwasserfall mit Knöpfchensinterbildungen. Foto: Dr. Klaus Dieter Raum