Gregor Gysi im Charivari Interview

Prominenter Besuch am Mittwoch Abend in Regensburg. Der ehemalige Linken-Fraktionsführer und Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi war auf Einladung des Alumnivereins der Wirtschaftswissenschaften roots e.V. zu Gast an der Uni Regensburg. Vor ca. 250 Studenten sprach er zu dem Thema „Die Europäische Union in der Krise“. Seinen Vortrag begann Gysi humorvoll, als der nur 1,63 m große Berliner sagte „Jetzt kommt der demütigende Teil“ und das Mikrofon zu sich herunter zog.

Es folgten zwei Stunden politische Analyse: Mit Sorge blickt Gysi auf die französische Präsidentenwahl im kommenden April und den Aufschwung, den die Rechtspopulisten dort derzeit erleben. Das Wahlergebnis in den USA sieht Gysi als Warnschuss. Trump wurde seiner Meinung nach gewählt, weil die Bürger die Nase voll haben vom politischen Establishment und das gilt laut Gysi auch für Europa. Auch dürfe die EU selbstbewusster im Umgang mit den USA auftreten. Zum Ende seines Vortrags forderte er die Studenten zu mehr Rebellion auf, die junge Generation ist Gysi viel zu brav.

Auch für Persönliches war Zeit. So erzählte Gregor Gysi im Charivari Interview, dass er sich gerne noch länger Regensburg angesehen hätte. Bei seinem Besuch schaffte er nur im Schnellverfahren einen Blick auf den Dom und die Steinerne Brücke. Doch er will wiederkommen und sich ganz in Ruhe das alte Rathaus anschauen, vor allem die berühmte „lange Bank“ will er sehen.