Goldfische verdrängen heimische Tierarten

Manchmal entdeckt man seltsame Dinge in unserer Region.
Wer durch unsere Wälder wandert oder radelt hat aktuell gute Chancen in stehenden Gewässern Goldfische zu finden!

Hat sich da ein Förster einen exotischen Traum erfüllt? Da ist doch was faul…

Der Tierschutzbund LBV warnt tatsächlich gerade vor einer regelrechten Goldfischplage.
Kaum ein stilles Gewässer, wo man keine Goldfische findet. Denn immer öfter werden Goldfische von ihren Besitzern ausgesetzt, sobald der Teich im eigenen Garten zu voll wird. Richard Straub vom LBV sagt, warum ausgerechnet Goldfische so gefährlich sein können:
„Das Problem ist, dass der Goldfisch bei uns eigentlich keine richtigen natürlichen Feinde hat. Er ist ein Exot. Er hat eigentlich bei uns nichts verloren. Er verdrängt die anderen Arten durch seine Vermehrungsfreudigkeit und hindert diese bei der Fortpflanzung. Das geht soweit, dass von den Amphibien der Laich, die Larven und die Kaulquappen gefressen werden und im Endeffekt dann nur noch der Goldfisch drin ist.“

Eine Lösung für das Problem hat der LBV bis jetzt leider noch nicht gefunden.
Schließlich darf man nicht gleichzeitig die heimischen Arten vertreiben. Das Einzige was hilft, ist, dass die Leute ihre Goldfische nicht mehr „aussetzen“. Aber was soll ein Gartenteichbesitzer denn sonst mit den Tieren machen, wenn es zu viele werden?
„Vielleicht kann man in einem Zoo fragen, ob die Tiere haben, die Goldfische fressen. Dass sie noch als Futter dienen. Es gibt keine schönen populären Lösungen. Aber es ist jedenfalls jede Lösung besser als sie einfach auszusetzen.“

Keine schöne Lösung, aber besser, als dass die Goldfische unsere hier heimischen Arten verdrängen. Der LBV sagt: Goldfische gehören in den Gartenteich und sonst nirgendwohin.

Ein Beispiel: Charivari-Hörerin Marion hat Goldfische im Kreuther Forst bei Regensburg, mitten im Wald, im Silberweiher (siehe Karte unten) entdeckt. Das Gewässer ist derzeit voll davon. Es gibt kaum mehr andere Fische.