Expertengespräch zum Thema Burnout

Welchen Einfluss hat der Job auf unsere Psyche?
Dazu läuft heute (04.05.) am Bezirk Oberpfalz eine Fortbildungsveranstaltung, unter anderem für die Mitarbeiter von Arbeitsagenturen und Jobcentern. Denn die müssen immer häufiger Menschen helfen, die unter Burnout leiden. Deren Akku ist leer und dieser lässt sich so schnell nicht wieder aufladen.

Charivari hat dazu den Mann interviewt, der heute die Fortbildung leiten wird.
Doktor Heribert Fleischmann, ärztlicher Direktor des Bezirksklinikums Wöllershof in Neustadt an der Waldnaab:
„Wenn Menschen das Gefühl haben, dass sie einer bestimmten Arbeit nicht mehr gewachsen sind, dass sie unter Stress leiden, nicht mehr schlafen können, dass sie vegetativ reagieren, dass sie auch körperliche Symptome entwickeln, dann sind das Alarmzeichen, dass die Arbeit nicht mehr zu dem betreffenden Menschen passt. Also es kommt zu einer Passungsstörung.“

Das beste Mittel gegen Burnout ist ein Job, der zu einem passt, wo es läuft – trotz viel Arbeit, sagt Doktor Fleischmann:
„Dass man sozusagen einen zustandsangemessenen Arbeitsplatz hat. Dass man selber nicht Dinge anstrebt, die einen ständig überfordern, wo man ständig sozusagen am Limit arbeitet. Das ist vielleicht sogar eine gewisse Bescheidenheit und ansonsten, dass man Regeln einhält, dass man nicht über seine Möglichkeiten hinausgeht. Das sind so Dinge, die da einfach wichtig sind.“

Man muss ja nicht gleich kündigen und zum Arbeitsamt gehen.
Manchmal helfen auch einfache Methoden gegen Stress und Burnout – Ein Kurzurlaub oder einfach ein langer Spaziergang, für den man sich ohnehin viel zu selten Zeit nimmt. Hauptsache man leidet nicht zu lange oder wartet bis es zu spät ist.