Experten rechnen mit mehr Arbeitslosen in Niederbayern und der Oberpfalz

Trotz des bisher milden Winters rechnen Experten mit einem erheblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Bayern. «Der Januar ist der Monat, in dem die Arbeitslosigkeit saisonal am deutlichsten steigt», sagte ein Experte aus dem Arbeitsministerium. Die Zahl der Arbeitslosen werde um knapp 20 Prozent auf rund 250.000 zunehmen, die Quote auf 3,3 Prozent steigen. Betroffen seien vor allem Außenberufe und witterungsabhängige Branchen.

Verglichen mit dem Vormonat wäre das ein Anstieg um knapp 42 000 Arbeitslose. Im Dezember waren im Freistaat rund 208.000 Menschen ohne Arbeit. Die Quote betrug 2,8 Prozent. Die offiziellen Zahlen für Januar gibt die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag (30. Januar) bekannt.

Insbesondere in den ländlich geprägten Regionen wie der Oberpfalz und Niederbayern sowie in der Metall- und Elektroindustrie werde die Arbeitslosigkeit anwachsen, sagte der Experte weiter. Auf die aktuelle Konjunkturschwäche reagierten die Unternehmen zunehmend mit Stellenabbau. «Die Kurzarbeit nimmt weiter zu, Arbeitszeitkonten werden zurückgefahren und es werden weniger Leiharbeiter eingestellt», erklärte er.

Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts wuchs die Wirtschaft in Deutschland im vergangenen Jahr nur noch um 0,6 Prozent. Es war das schwächste Plus seit sechs Jahren und deutlich weniger als noch 2018 mit 1,5 Prozent. Die Kauflust der Verbraucher und der Bauboom bewahrten die Wirtschaft nach Einschätzung führender Volkswirte vor einer deutlicheren Konjunkturdelle.