Erzbischof: Ungleiche Verteilung von Impfstoff verletzt Menschenrecht

Die ungleiche Verteilung von Impfstoffen auf der Welt ist nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick eine «Verletzung der Menschenrechte». In Europa werde bereits mit der dritten Impfung geboostert und über eine allgemeine Impfpflicht diskutiert, während in einigen Entwicklungsländer die Impfquote im einstelligen Bereich liege, kritisierte Schick am Donnerstag in einer Mitteilung zum Tag der Menschenrechte am Freitag. «Es gibt ein Recht auf Impfung für alle.»

Durch das Coronavirus sei das Menschenrecht auf Gesundheit derzeit für alle bedroht, sagte Schick. Der Erzbischof rief die Politik auf, gut abzuwägen, welche Freiheitsrechte im Kampf gegen die Pandemie eingeschränkt werden dürften und wie stark. Es gebe eine «moralische Impfpflicht». Sie fordere von jedem, sich im Gewissen der Pflicht zu stellen, sich und andere gesund zu erhalten, die Pandemie zu bekämpfen und die Gesundheitssysteme funktionsfähig zu erhalten. Da dies durch die Impfung ermöglicht werde, dürfe man sich ihr nur aus noch schwerwiegenderen Gründen entziehen.