Erste Flüchtlinge verlassen Regensburger Pfarrheim

Nach der Anzeige wegen Hausfriedensbruch haben die ersten Flüchtlinge das Pfarrheim St. Emmeram in Regensburg verlassen. Das Bistum hatte am Freitag Strafanzeige gestellt und die Gespräche für gescheitert erklärt. Zwei Familien sind daraufhin freiwillig ausgezogen , sie wurden in das Rückführungszentrum nach Manching gebracht. Eine ältere Frau wurde wegen Herzbeschwerden im Krankenhaus behandelt. Damit befinden sich noch 17 Personen im Pfarrheim. Die Polizei wird das Gebäude nicht unmittelbar räumen, so ein Polizeisprecher. Das Bistum versorgt die Flüchtlinge allerdings ab Samstag allerdings nicht mehr mit Lebensmitteln.

Generalvikar Michael Fuchs verurteilte insbesondere das wiederholte Vorschieben der Kinder für die unerfüllbaren Ziele der Gruppe. Die Kinder wurden demnach „von Anfang an benutzt als Transparent-Halter, als Foto-Objekte an der Protestfront, ja in konkreten Drohungen sogar als mögliche Waisenkinder durch Selbstmord der Erwachsenen und als
mögliche Tötungsopfer“, sagte Fuchs.

Die Flüchtlinge hatten Anfang Juli Zuflucht im Regensburger Dom gesucht und dort fast eine Woche ausgeharrt, ehe sie in das Pfarrheim umzogen. Mit ihrer Aktion wollen sie für ein Bleiberecht und gegen die Einstufung von Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer demonstrieren. Nach Angaben des Bistums sind von den Flüchtlingen lediglich drei „vollziehbar ausreisepflichtig“.