Mit Ekel gegen das Rauchen

Ab sofort (20.05.) müssen Zigarettenhersteller Schockbilder auf ihre Zigarettenschachteln drucken, die die schlimmen Folgen des Rauchens aufzeigen.

Bis wir diese Bilder in unseren Läden sehen, wird aber wohl noch eine Weile dauern.
Ende Februar ging der Beschluss im Bundestag durch, dass ab dem 20. Mai 2016 Zigarettenhersteller zwei Drittel ihrer Verpackung an die staatliche Anti-Rauchkampagne abtreten müssen. Damit wurde ein EU-Beschluss umgesetzt. Bis um Mitternacht konnten die Zigarettenhersteller am Vortag also noch normal produzieren, ohne Schockbilder auf den Verpackungen, und das haben sie unter Volldampf gemacht.

Ein Jahr lang dürfen diese schockbilderfreien Schachteln noch verkauft werden. Danach sind die Schockbilder endgültig Pflicht.
Gammelige Zähne sind noch das Harmloseste, was man darauf zu sehen bekommt. Ob man damit Raucher wirklich zum Aufhören bringt, daran zweifeln viele. Laut dem aktuellen ARD Deutschlandtrend glaubt nur jeder 5te, dass die Bilder abschreckend wirken.

Es gibt viele Menschen, die vom Tabakkonsum anderer leben, zum Beispiel die Tabakhändler.
Rudolf Ochsenkühn ist Tabakwarenhändler in der Neumarkter Innenstadt. Dass dem Rauchen von der Regierung der Kampf angesagt wird, sieht er im Charivari Interview gelassen:
Mich stört das jetzt weniger, weil mir bekannt ist, wie das bisher in anderen Ländern, außerhalb der EU, abgelaufen ist. Ich glaube, am Anfang sind die Leute schon beeindruckt, aber im Laufe der Zeit lässt das nach.

Rudolf Ochsenkühn rüstet auf, wie viele andere Tabakwarenhändler auch.
Bald wird es in seinem Sortiment deutlich mehr Zigarettenetuis geben, mit denen man die hässlichen Bilder einfach überdeckt. Eingefleischte Raucher werden sich wohl auch durch die Schockbilder nicht abschrecken lassen. Die Europäische Union will mit der Aktion aber vor allem junge Leute vom Rauchen abhalten. Laut Umfragen kommt das Rauchen bei Jugendlichen immer mehr aus der Mode. Und das ist gut so…