Der „Pfingstl“ geht wieder um

In einigen Regionen bei uns in der Oberpfalz oder auch in Niederbayern gibt es den „Pfingstl“, der mit seinen „Knechten“ zu Pfingsten von Haus zu Haus durch die Ortschaft zieht. Dabei werden Scherzverse und gute Wünsche aufgesagt. Als Dank empfängt die kleine Schar Eiergaben und kleine Geschenke, heutzutage auch Geld.

Der „Pfingstl“ ist eine in Tannenzweige gehüllte Gestalt. An der krönenden Tannenspitze auf dem Kopf flattern bunte Bänder. Die „Knechte“ tragen „Pfingstgart´n“, hohe Gerten, die ebenfalls mit bunten Bändern geschmückt sind.

In Bischofsmais und auch in Chammünster geht jedes Jahr am Pfingstmontag noch der Pfingstl um.

Ab 9 Uhr früh zieht er mit seinen Knechten durch den Ort.

Bild: Der „Pfingstl“ aus Chammünster 2013

 

Der Pfingstl-Spruch lautet:

„Kimmt da Pfingstl daher, ganz trugga und sper, dad bitt’n um a Oa, da Pfingstl um zwoa, a Brogga Schmoiz wira Roßkopf, mia werma’s scho wieda begleicha, mit Trommel und Pfeiffa, mit singa und spuin, Pfingstl drah de, guggu!“.

Hintergrund der ganzen Gaudi dürfte von früher her wohl die Freude des Waldlers, über den anstehenden und fruchtbringenden Sommer gewesen sein. Die eingesammelten Naturalien in Form von Eiern und Schmalz wurden nach Beendigung des Treibens zu einem Gericht zubereitet und im Hirtenhaus oder Dorfwirtshaus verzehrt.

© Birgit Schmidberger