Debatte über Ende der Maskenpflicht in Grundschulen

Die Forderungen nach einem Ende der Maskenpflicht für Grundschüler bei niedrigen Coronazahlen mehren sich. Der Landkreis Rhön-Grabenfeld in Unterfranken beantragte ab Montag ein Ende der Maskenpflicht für Grundschüler am Platz und auf dem Außengelände. Jedoch habe die Regierung von Unterfranken dies nicht genehmigt, teilte der Landkreis am Samstag mit. Damit gelte die Maskenpflicht ab Montag doch weiter, sagte eine Sprecherin.

Grund für die Forderung von Landrat Thomas Habermann (CSU) für die Aufhebung: der stabile, niedrige Inzidenzwert des Landkreises und die regelmäßigen Coronatests von Schülern. Steigende Temperaturen würden die Kinder mit Maske außerdem belasten, hieß es. Der Inzidenzwert im Landkreis lag am Samstag laut Robert Koch-Institut bei 8,8.

Der Parteichef der Freien Wähler und Vize-Ministerpräsident, Hubert Aiwanger, sagte am Samstag: «Wenn die Zahlen runter gehen, wenn’s 30 Grad Hitze hat und das Wasser unten raustropft, dann müssen wir doch am Sitzplatz die Maske wegbekommen.» Wegen der stark sinkenden Zahlen hatte schon letzte Woche Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen gefordert. Der Koalitionspartner der Freien Wähler, die CSU, hatte bislang jedoch nicht erkennen lassen, die Maskenpflicht lockern zu wollen.

Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen haben bereits beschlossen, die Maskenpflicht für Schüler aussetzen zu wollen.

Auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter würde die Maskenpflicht in Grundschulen gerne aufheben, die Zahlen in München sind niedrig. «Ich sehe aber in der aktuellen Lage keinen Grund, dass wir sie in den ersten bis vierten Klassen aufrechterhalten, wenn wir wieder alles öffnen», sagte Reiter bei einer digitalen Bürgersprechstunde laut «Münchner Merkur». Weil Kultusminister Piazolo «in der gleichen Richtung unterwegs» sei, sei er optimistisch.

Reiter (SPD) hatte vergangenen Herbst die Maskenpflicht in Grundschulen schon mal aufweichen wollen – war aber an der Regierung von Oberbayern und dem Gesundheitsministerium gescheitert.