charivari Frühstücksradio: wie sicher sind unsere Brücken in der Region?

Auch Tage nach dem Brückenunglück von Genua läuft die Suche nach Vermissten weiter. Der Einsturz dieser Brücke wirft auch bei uns in Deutschland die Frage auf, wie sicher eigentlich unsere Brücken sind.

Auch in unserer Region gibt es große Autobahnbrücken, wie die auf der A3 bei Regensburg/Sinzing. Dass diese sanierungsbedürftig ist, ist schon länger bekannt. Täglich überqueren darüber rund 55 000 Autos und LKW die Donau.

Wir haben Karin Unkrieg, die Sprecherin der Autobahndirektion Südbayern, gefragt, ob Brückenkatastrophen, wie zuletzt in Genua, auch bei uns passieren können:
„Wir bedauern den Vorfall in Italien sehr. Allerdings herrschen dort andere Verhältnisse als bei uns, wenn sie jetzt konkret die Überprüfung ansprechen. Wir haben eine Hauptüberprüfung alle sechs Jahre, eine einfache Überprüfung alle drei Jahre und dazwischen finden regelmäßig Kontrollgänge statt. Also wir haben ein engmaschiges Netz und gravierende Mängel können frühzeitig erkannt werden. Wir machen diese Kontrollen immer zu zweit und diese werden visuell und manuell durchgeführt. Da wird abgeklopft.“

Nun können aber auch Experten nicht durch die Stahlträger hindurchschauen. Wie kann das Material denn trotzdem kontrolliert werden?
„Es gibt sogenannte Vorankündigungsmerkmale, wo man an der Veränderung des Materials erkennt, wie der Zustand ist. Es gibt auch symptomatische Risse, wo man Rückschlüsse auf den Bauzustand ziehen kann. Als Beispiel kann ich die Donaubrücke Sinzing nennen, diese beobachten wir sehr genau. Sie ist eigentlich in einem guten Zustand, aber da gibt’s noch einen anderen Aspekt und das sind die steigenden Verkehrszahlen und die Lasten, die so eine Brücke tragen muss. Die Donaubrücke Sinzing ist in dem Sinn nicht mehr „zukunftsfähig“, sondern sie muss für den späteren sechs-streifigen Ausbau erneuert werden.“

Bis der Umbau soweit ist, wird es leider noch einige Zeit dauern. Aber die Donaubrücke in Sinzing wird bis dahin halten.