charivari Frühstücksradio: Wenn Eltern am Spielfeldrand ausrasten…

Am Wochenende wird wieder überall in der Region gekickt. Mit besonders viel Eifer sind die Nachwuchskicker bei der Sache. Doch der Spaß hört auf, wenn auf und neben dem Rasen kein Fair Play mehr gilt.

Im Landkreis Regensburg hängen auf einigen Fußballplätzen jetzt Plakate, die für mehr Fair Play werben. Der Appell auf diesen Plakaten richtet sich aber nicht an die Spieler, sondern an die Eltern von Nachwuchskickern! Auf diesen Plakaten steht zum Beispiel drauf: „Beschimpft bitte nicht den Schiedsrichter!“ oder „Bitte schreit mir nicht zu, wie ich spielen soll!“

Denn so manches eigentlich ruhige und vernünftige Elternteil wird zu einem ganz anderen Wesen, wenn das Kind Fußball spielt. Die neuen 4×5 Meter großen Plakate hängen auf den Plätzen in Steinsberg, Diesenbach und Ramspau. Wir haben mit Günther Proske gesprochen. Er ist der Vorstand der Spielvereinigung Ramspau: Wir haben ihn gefragt, ob denn die Eltern wirklich so undiszipliniert sind:

„Man sieht es immer wieder, dass Eltern auch über die Stränge schlagen, wo man sich eigentlich auch mal zurückhalten könnte. Da nimmt man sich als Vater selbst nicht raus, dass man mal herumschreit. Das ist aber eigentlich für die Kinder nicht förderlich und deswegen muss man mal ein Zeichen setzen, damit jeder das mal als Spiegel vor Augen hat, wie er sich denn zu verhalten hat.“

Wie sind die Reaktionen auf diese Fair-Play-Plakate?

Insgesamt sehr positiv: viele Eltern sehen schon ein, dass es für ihren Nachwuchs keinen Sinn macht, wenn von draußen ständig Zurufe kommen. Die Plakate sollen auch die Botschaft vermitteln, dass Kinder eben Fehler machen dürfen und ein Spiel auch mal verloren geht. Und was sagen die Nachwuchskicker selbst eigentlich zu den Plakaten? Proske erklärt:

„Die finden das eigentlich ganz gut, wenn auch Mama und Papa ein paar Regeln aufgestellt bekommen. Das wichtigste am Spielfeld ist einfach, dass die Kinder die Ruhe haben beim Fußballspielen. Und wenn viele Eltern sehr nah am Feld stehen  und sich die Kinder nicht nur auf den Trainer und die Mitspieler, sondern auch auf fünf Zwischenrufe von draußen konzentrieren, wird es umso schwieriger.“

Übrigens: auch andere Sportvereine sind auf die Aktion aufmerksam geworden und überlegen, auf ihren Plätzen solche Plakate aufzuhängen.