charivari Frühstücksradio: Warum zünden wir überhaupt Johannifeuer an?

Meterhohe Flammen schlagen heiß in den Nachthimmel und drum herum stehen viele Menschen und haben auch noch Spaß dabei. Das sind Johannifeuer. Jetzt werden Sie überall abgefackelt. Aber warum zünden wir ausgerechnet im warmen Sommer so riesige Feuer an?

Heute am 21. Juni treffen der längste Tag und die kürzeste Nacht aufeinander. Diese Zeit der Sonnenwende mit einem Feuer zu feiern war schon ein vorchristlicher Brauch und hat sich bis heute erhalten. Manchmal mit zeitgemäßen Neuerungen: so gibt’s beim Johannifeuer am Samstag in Wetterfeld im Landkreis Cham auch ein Public Viewing mit dem WM-Spiel Deutschland gegen Schweden. Früher wollte man mit dem Johanni-Feuer übrigens Dämonen abwehren. Außerdem sollte die Asche aus dem Feuer den Ertrag auf den Feldern verbessern.

Der Haken: Was für uns ein tolles Schauspiel ist, kann für viele Tiere den Tod bedeuten.

Denn diese Stapel aus altem Holz sind für viele Tiere, wie zum Beispiel Igel, ein idealer Rückzugsort und einige Vogelarten nutzen die Stapel sogar zum Brüten. Wie kann man nun verhindern, dass beim Entzünden des Johannifeuers Tiere zu Schaden kommen? Tina Dorner vom Bund Naturschutz in Regensburg hat die Antwort:
„Ganz, ganz wichtig ist vor allem bei großen Feuern und großen Verbänden, dass sie erst am Nachmittag oder am Abend davor die Haufen richtig aufschichten. Und wenn sie erst vom Sammelhaufen den eigentlichen Feuerhaufen machen, dann läuft jedes Tier, egal ob Maus oder Igel, was auch immer sich darunter versteckt, erstmal davon.“

Den Holzstapel fürs Johannifeuer sollte man vor dem Anzünden also unbedingt nochmals umschichten. Vor dem Johannistag am 24. Juni werden in den kommenden Tagen viele Sonnwend-Feuer in Regensburg, Niederbayern und der Oberpfalz entzündet. Charivari wünscht viel Spaß beim Feiern!