charivari Frühstücksradio: Warum ist die AFD regional zweitstärkste Partei?

Wo die CSU hat bei der Landtagswahl eine heftige Klatsche erlitten hat, war die AFD für viele Wähler offenbar tatsächlich die Alternative. Besonders krass wird das im Landkreis Cham sichtbar.

Vor allem im östlichen Landkreis wurde die AFD mancherorts sogar zur zweitstärksten Kraft, zum Beispiel in Eschlkam, Weiding, Arrach oder Neukirchen beim heiligen Blut. Der dortige Bürgermeister Markus Müller wagt einen Erklärungsversuch:

„Es sind diffuse Zukunftsängste. Wir haben zum Bespiel keinen einzigen Flüchtling in der Gemeinde. Also das kann nicht der Auslöser sein. Aber offensichtlich gibt es Einige, die möchten, dass das auch so bleibt, weil sie Veränderungen wahrnehmen, sowohl weltweit als auch in Bayern.“

Trotzdem, so sagt Müller, sei das Ergebnis nicht nachvollziehbar. Der Gemeinde gehe es wirtschaftlich so gut wie noch nie.

Auch in Arrach ist die AFD ja zweitstärkste Kraft. Bürgermeister Josef Schmid macht sich so seine Gedanken über das Wahlverhalten seiner Bürger. Er sieht Berlin und die dortige Regierungsarbeit als Hauptgrund. Das „Kasperltheater“ in der Hauptstadt, so hat uns Schmid gesagt, haben die Leute einfach satt. Doch auch der Bürger hätte eine Verantwortung und dürfe seine Kreuz nicht leichtfertig machen:

„Es gibt auch andere Alternativen als die Alternative, wenn ich mit der derzeitigen Regierung unzufrieden bin. Ich muss mir schon die Parteiprogramme anschauen und wenn ich mir dann das Programm von Gauland und Storch ansehe, bekomme ich Gänsehaut. Es kann nicht sein, dass ich als mündiger Wähler ohne Nachzudenken, wegen irgendwas, das in Facebook steht, meine Stimme hergebe.“

Und wie geht’s jetzt weiter in Arrach? Schmid will sich nicht beirren lassen und mit den Bürgern im Gespräch bleiben.