charivari Frühstücksradio: So viele Familien suchen Hilfe bei Beratungsstelllen in der Region

Noch nie war es, dank Internet, so leicht, sich Infos und Tipps zum Familienleben zu holen. Trotzdem ist die Zahl der Eltern, Kinder und Jugendlichen, die sich Hilfe bei professionellen Beratungsstellen hier in der Region holen so hoch wie nie zuvor! Vergangenes Jahr haben über 4400 Eltern, Kinder und Jugendliche die Beratungsstellen der Katholischen Jugendfürsorge aufgesucht. 10 dieser Beratungstellen gibt es in der Region. Diese arbeiten kostenlos und vertraulich.

Mit welchen Problemen kommen die Familien denn in die Beratungsstellen?

E sind im Wesentlichen die gleichen, die Eltern und Kinder schon früher schlaflose Nächte bereitet haben. Der Sprecher der Beratungsstellen, Hermann Scheuerer-Englisch, zählt die wichtigsten auf:

„Ein großer Bereich sind natürlich die Schule und die Leistungsanforderungen, denn wir sind in einer Leistungsgesellschaft. Oder in der Pubertät und der späten Jugendphase: Wo will ich denn hin mit meinem Leben? Welches Studium, welche Berufsausbildung passt zu mir? Das ist ein Dauerthema, das sowohl Jugendliche als auch Eltern stresst.“

Aber auch die Pubertät und der Umgang mit Drogen beschäftigen viele Familien. Auch das Internet verändert das Leben der Familien. Man kann nahezu alles googeln. Nie war das Wissen über Erziehung so groß wie heute und genau diese Flut an Informationen verunsichert viele Eltern. Die zunehmende Digitalisierung schafft aber auch bei den Kindern und Jugendlichen neue Probleme, sagt Scheuerer-Englisch:

„Die Kindheit verschwindet, weil die Kinder nicht vor Inhalten im Internet geschützt werden. Wir haben Zugang zu Pornographie, zu belastenden, gewaltverherrlichenden Videos, bis hin zu Mobbing im Internet. Ein großer Teil der Jugendlichen berichtet das auch. Über die Hälfte haben bis zum 18. Lebensjahr mindestens einmal Übergriffe im Internet erlebt.“

Die Familienberatungsstellen in Regensburg, Niederbayern und der Oberpfalz haben also weiter gut zu tun. Übrigens: Jugendliche können sich dort auch ohne ihre Eltern Rat holen.

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