charivari Frühstücksradio: Showdown bei der SPD – GroKo oder NoGo?

Geht die SPD in eine Große Koalition mit der Union oder nicht? Heute startet die große Mitgliederbefragung der SPD. 460.000 Mitglieder stimmen von heute an über den Koalitionsvertrag ab. (siehe Bild)

Die Partei ist immer noch gespalten. Vor allem die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD, kurz Jusos, sind anderer Meinung als der Rest der Partei und gegen eine Große Koalition. Wir haben mit dem Vorsitzenden der Jusos Oberpfalz, Peter Strahl gesprochen. Dass es immer noch zu einer Minderheitenregierung oder zu Neuwahlen kommen könnte, sieht er ziemlich gelassen entgegen.

„Ich glaube, wenn die Mitglieder mit „Nein“ abstimmen, geht die Welt nicht unter. Ich möchte eigentlich gar nicht darüber spekulieren, ob es zu Neuwahlen kommt. Aber wenn es dazu kommt, dann werden wir einen engagierten Wahlkampf führen. Da bin ich auch überzeugt davon, dass wir da mehr als 16% und auch mehr als 30% bekommen werden.“

Momentan liegt die SPD laut Forsa Umfrage bei nur 16 Prozent. Zum Vergleich: Die AFD kommt auf 15 Prozent. Der Oberpfälzer SPD Chef Franz Schindler aus Schwandorf ist nicht so optimistisch wie Peter Strahl. Er ist für die Groko.

„Also ich bin weiß Gott nicht so optimistisch, wie das der Juso-Vorsitzende offensichtlich ist. Es ist mir richtig unwohl bei dem Gedanken, dass die AfD an der SPD vorbeiziehen könnte und ich hoffe natürlich, dass sich die SPD jetzt wieder fängt. Keiner will jetzt ganz gerne eine große Koalition. Aber ich meine, dass man jetzt zwar mit dem Herzen dagegen sein kann, aber mit dem Verstand dafür sein muss.“

Es deutet alles darauf hin, dass die Entscheidung, ob GroKo oder nicht, sehr knapp ausgeht. Die 460.000 SPD Mitglieder in Deutschland bekommen vom Parteivorstand heute und in den nächsten Tagen einen Brief zugeschickt, den sie bis 02. März mit ja oder nein zurückschicken sollen.

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