charivari Frühstücksradio: Rettungsgasse bilden klappt immer noch nicht!

Im Stau sofort eine Rettungsgasse bilden. Wissen wir theoretisch alle. Klappt aber in 80 Prozent der Fälle nicht! Das geht jetzt aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Roten Kreuzes unter Rettungsteams hervor. In Regensburg, Niederbayern und der Oberpfalz machen Rettungskräfte ebendiese Erfahrung.

Überall stellen die Rettungsteams fest, dass die Rettungsgasse oft nicht gebildet wird. Im Schnitt verlieren sie dadurch fünf Minuten. Das kann über Leben und Tod entscheiden. BRK-Rettungsdienstler Marco Pammer aus Straubing-Bogen erklärt, dass dieses Problem nahezu täglich auftritt:

„Ja es ärgert mich persönlich, weil wir tatsächlich nicht zum Spaß mit Blaulicht und Martinshorn fahren, sondern erstmal davon ausgehen, dass da eine konkrete Gefahr für Leib und Leben für einen Menschen da ist und dem will man ja schnell helfen.“

Pammer ist ständig auf der A3 zwischen Straubing und Regensburg mit dem Rettungswagen unterwegs und macht noch eine weitere Beobachtung:

„Da ist vor allem zu beobachten, dass LKW-Fahrer, aber auch Kleintransporterfahrer die Rettungsgasse dann auch ausnutzen wollen. Es wird zum Teil eine gute Rettungsgasse gemacht, aber dann versucht man noch schnell zur nächsten Ausfahrt zu kommen und das ist noch viel weniger Sinn der Sache.“

Warum klappt das nicht, mit der Rettungsgasse?

Entweder schrecken die Bußgelder nicht ab oder es ist Unwissenheit beziehungsweise Ignoranz, glaubt auch BRKler Marco Pammer. Wer keine Rettungsgasse bildet muss in Deutschland mit einem Bußgeld von bis zu 300 Euro rechnen. Es können auch Fahrverbote dazu kommen. Zum Vergleich: in Österreich zahlt man über 2.000 Euro Strafe bei Nichtbeachten!

Nochmal zur Erinnerung, wie die Rettungsgasse richtig gebildet wird: Alle Fahrzeuge auf der linken Fahrspur fahren nach links außen, alle anderen – das gilt auch bei mehreren Fahrspuren – nach rechts.

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