Ein Stadtbus, der ohne Fahrer durch die Regensburger Altstadt fährt: Klingt gefährlich, soll aber Wirklichkeit werden. Die ersten Schritte dafür werden gerade in Regensburg gemacht.
Das heißt aber nicht, dass ab nächster Woche ein fahrerloser Bus durch Regensburg fährt, sondern erstmal passiert Folgendes: Einer der fünf E-Busse der „EMIL (Elektro-Bus)-Flotte“ wird zur Forschungsplattform. Dafür wird er mit einer Antenne und einem Laserscanner auf dem Dach ausgestattet. Der wird Unmengen an Daten sammeln über Verkehrsvorgänge in der Altstadt. Denn das Problem in einer Innenstadt wie Regensburg ist, dass Autos, Radler und Fußgänger unterwegs sind und sich ein selbstfahrendes Auto da extrem schwer tun wird, hat uns Uli Haböck von der Firma Bertrandt in Regensburg, die Fahrassistenzsysteme herstellt, erklärt:
„Ich glaube, das Hauptproblem ist die stattfindende Dynamik, die durch den normalen Standardverkehr wie Fußgänger, Fahrrad-, Motorrad- und Autofahrer generiert wird. Diese Dynamik ist im Moment noch zu schnell, sodass ein Sensor und ein PC dies noch nicht berechnen und dementsprechend reagieren können.“
5 Monate lang wird getestet – 1.300 Fahrten und über 4.000 Kilometer. Das Ziel ist eine Datenverarbeitung in Echtzeit, so dass ein selbstfahrendes Auto in Zukunft sicher in der Regensburger Altstadt unterwegs sein kann.
Der Bus sammelt in den nächsten Monaten also Daten, die dann weiterverarbeitet werden. Werde ich als Privatperson also jetzt noch mehr überwacht?
Nein darüber muss man sich keine Sorgen machen. Es ist extra ein Laserscanner und keine Kamera, damit keine Gesichter erkannt werden, sagt Haböck:
„Man kann eigentlich nur erkennen, ob es ein Mensch, ein Tier oder ein Fahrzeug ist, aber man kann nicht erkennen, ob es ein „Uli Haböck“ oder eine „Person XY“ ist.“
Im Herbst endet diese Testphase. Erst dann kann an einen nächsten Schritt gedacht werden. Wann das erste Mal ein selbstfahrender Bus durch Regensburg rollt kann noch niemand sagen.
