charivari Frühstücksradio: mehr Gewalt gegen Rettungskräfte – deutsche Feuerwehr-Gesellschaft fordert Polizeischutz für Silvesternacht

Die deutsche Feuerwehr-Gesellschaft schlägt Alarm: immer mehr Feuerwehrleute würden im Einsatz attackiert oder beleidigt. Deshalb fordert sie an Silvester Polizeischutz für die Einsatzkräfte.

Eine drastische Forderung. Werden auch bei uns in Regensburg, Niederbayern und der Oberpfalz Feuerwehrler attackiert?

Wir haben mit Robert Heinfling gesprochen. Er ist der Kreisbrandrat in Schwandorf. Ihm sei nichts Derartiges bekannt. Es gäbe höchstens mal kleinere Wortgefechte. Anders scheint es im Landkreis Kelheim zu sein. Dort glaubt Kreisbrandrat Nikolaus Höfler, dass die Situation sich verschlechtert:
„Leider ist es tatsächlich so – und das passiert leider auch immer wieder – dass Feuerwehrangehörige im Rahmen der Einsätze, zum Beispiel bei der Verkehrsabsicherung, wirklich angepöbelt und blöd angeredet werden. Ja das passiert leider. Die Ungeduld ist vor allem im Berufsverkehr besonders groß, aber man vergisst dabei, dass der Feuerwehrangehörige sich auch was Schöneres vorstellen kann, als eine Straße abzusperren und vor allem nichts dafür kann, dass er diese Tätigkeit jetzt ausüben muss.“

Bei der Berufsfeuerwehr in Regensburg hat man den Eindruck, der Respekt gegenüber Einsatzkräften wird weniger. Diesen Eindruck hat auch Michael Stahl, Kreisbrandrat in Cham. Generell halte sich das Phänomen aber noch in Grenzen.

Was sagen die Feuerwehrler in der Region denn zum geforderten Polizeischutz an Silvester?

Das ist nirgendwo ein Thema, auch nicht in Regensburg, wo Silvester ja zu den Großkampftagen im Jahr gehört. Viele Feiernde in der Altstadt und viele Betrunkene machen für die Feuerwehr das Durchkommen manchmal schwer. Trotzdem will der Chef der Berufsfeuerwehr, Johannes Buchhauser, keinen extra Polizeischutz:

„Wir sehen also keine Notwendigkeit, dass die Polizei automatisch bei jedem Feuerwehreinsatz dabei ist, zumal bei vielen Feuerwehreinsätzen die Polizei sowieso automatisch mit dazu alarmiert wird. Und wenn wir dann wirklich mal einen Fall haben, wo wir Hilfe brauchen, dann hilft uns die Polizei auch immer sehr schnell.“