charivari Frühstücksradio: Goldsteig verzichtet auf Glyphosat

Die große Goldsteig-Käserei, mit Hauptsitz in Cham, will für Ihre Produkte künftig keine Zutaten mehr verwenden, die vorher mit Glyphosat in Berührung gekommen sind. Das bedeutet, dass rund 3500 Landwirte, die Goldsteig beliefern, den umstrittenen Unkrautvernichter nicht mehr verwenden dürfen.

Warum hat sich Goldsteig zu diesem Schritt entschlossen?
In einer Erklärung des Unternehmens heißt es, dass man damit dem verständlichen Wunsch der Verbraucher nachkommen will, auf das höchst umstrittene Mittel zu verzichten. Weiter hieß es, die Verbraucher warten auf ein starkes Signal aus der Landwirtschaft zu diesem Thema. Die Entscheidung hat Goldsteig nach intensiver Diskussion in den bäuerlichen Aufsichtsgremien des Unternehmens gefällt. Das Glyphosatverbot gilt nicht nur für die Milchbauern im Bayerischen Wald, sondern auch für die Milch, die aus Tschechien zugekauft wird.

Der Bauernverband ist von diesem Verbot allerdings nicht so begeistert
Der Präsident des Bayerischen Bauernverbands Oberpfalz, Josef Wutz sieht im Gespräch mit dem charivari Frühstücksradio einen klaren Nachteil für die Milchbauern. Diese hätten jetzt einen Mehraufwand zu leisten. Außerdem sei Glyphosat kein großes Thema in der Region, so Wutz:

„Dieses Verbot wäre nicht zwingend notwendig gewesen. Glyphosat wird bundesweit sehr verantwortungsbewusst eingesetzt. Das Mittel ist ein Herbizid, das alle grünen Pflanzen zum Absterben bringt. Es ist als Feuerwehrmaßnahme manchmal notwendig. Man kann das auch mechanisch machen. Der Aufwand ist dann allerdings wesentlich größer und es wird mehr CO2 freigesetzt.“

Nach wie vor streiten sich die Experten, ob Glyphosat krebserregend ist. Seit Jahren mehren sich allerdings die Hinweise, dass die Substanz Mensch und Tier schaden könnte. Die Goldsteig-Käserei mit Hauptsitz in Cham geht jetzt lieber auf Nummer sicher und verbietet alle glyphosatbehandelten Zutaten in ihren Produkten.

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