charivari Frühstücksradio: Gebühren für die Notaufnahme?

Für einen Notfall Gebühren bezahlen? Das klingt bizarr, wird aber gerade von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung – KBV gefordert.

Genauer gesagt verlangt die KBV, dass Patienten eine Gebühr zu zahlen haben, wenn sie wegen Kleinigkeiten in die Notaufnahme gehen. Denn die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat festgestellt, dass immer mehr Menschen selbst über den Tag eine Notfallambulanz aufsuchen, obwohl sie auch zu einem allgemeinen Arzt in der Nähe gehen könnten.

Da viele Leute denken, dass sie in der Notfallaufnahme schneller dran kommen, gehen sie lieber ins Krankenhaus als zum Hausarzt. Ein Trugschluss, denn auch in der Notfallaufnahme wird nach Dringlichkeit entschieden. Genau diese Fälle will die KBV nun mit einer Geldgebühr verringern. Wirkliche Notfallpatienten sollen bei der Überlegung allerdings nicht zur Kasse gebeten werden.

Im St. Barbara Krankenhaus in Schwandorf steigen ständig die Patientenzahlen in der Notfallambulanz.

Derzeit sind es im Schnitt 60-90 Leute pro Tag. Johannes Liebl ist Oberarzt in der Notaufnahme des Schwandorfer Krankenhaus. Er sieht neben dem Ärztemangel in ländlichen Regionen, auch den demografischen Wandel als Grund für die vielen Patienten in den Notaufnahmen. Je älter der Mensch ist, desto höher sei auch die Wahrscheinlichkeit für akute Krankheiten oder Schmerzen. Ein generelles Problem mit den vielen Patienten in der Notaufnahmen sei in Schwandorf aber nicht vorhanden. Menschen, die wegen einem Notfall kommen, denen wird auch verlässlich geholfen.

Das Krankenhaus verfügt außerdem über eine ärztliche Bereitschaftspraxis, die sich um die weniger dringenden Fälle kümmert, genauso auch das Caritas-Krankenhauses St. Josef oder das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Diese Praxen haben sieben Tage die Woche geöffnet und sind auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu erreichen.

 

 

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