charivari Frühstücksradio: Die Hitze macht Bauern Sorgen

Der Frühling war bislang außergewöhnlich warm. April und Mai waren Rekordmonate in Sachen Hitze und Trockenheit. Dieses Wetter hat spürbare Auswirkungen auf unsere Landwirtschaft.

Wir haben mit dem Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands in Regensburg, Johann Mayer gesprochen. Er erklärt, die Hitze plus heftige lokale Gewitter mit Starkregen und Hagel sind eine Katastrophe:

„Für Getreide und für unsere ganzen Nutzpflanzen bedeutet das Ertragsminderung. Wer mit offenen Augen durch die Gegend zieht, sieht ganz deutlich Trockenschäden, was auf der einen Seite dazu führt, dass die Erträge vor allem auf leichten Böden teilweise massiv einbrechen. Dazu kommt noch der Gesundheitsstatus geht nach unten, also die Pflanzen sind wesentlich anfälliger für Pilzkrankheiten wie sonst.“

Die Trockenheit hat auch Auswirkungen auf die Wälder. Bäume sind anfälliger für Borkenkäfer. Und Tiere spüren ebenfalls Auswirkungen. Heute (4. Juni) beginnt eigentlich die Schafskälte. Die fällt aber mit 30 Grad und Sonnenschein aus. Die Schafe, die deswegen normal erst Mitte Juni geschoren werden, um nicht zu frieren, sollten besser jetzt schon geschoren werden, sonst müssen die wirklich schwitzen.

Es hat zwar zwischendurch immer wieder geregnet, aber gereicht hat das Wasser nicht. Im Gegenteil. Die teils heftigen, lokalen kurzen Regenfälle und Hagel setzen den Pflanzen noch mehr zu, weil der Boden regelrecht ausgespült wird, sagt Mayer:

„In erster Linie gibt es jetzt mit diesem Starkniederschlag Probleme bei allen Früchten, wo die Pflanzen noch nicht so groß sind, dass sie den Boden bedecken. Das ist also in erster Linie der Mais. Der Mais ist im Kinderstadium, das heißt er hat erst fünf, sechs, acht Blätter und der Boden ist noch offen und das ist bei der Kartoffel und bei den Zuckerrüben genauso.“

Das besonders warme Wetter setzt der Natur also ordentlich zu und die Wetteraussichten bleiben vorerst sommerlich.