charivari Frühstücksradio: Bei uns in der Region leben alkoholabhängige Käfer

Jetzt im Frühling freut man sich, wenn man nach der Arbeit auf der Terrasse schön gemütlich ein Feierabendbierchen oder ein Gläschen Wein trinken kann. Passen Sie nur auf, dass nicht etwas im Glas landet, das da nicht rein gehört!

Kleine schwarze Käferchen zum Beispiel. Tatsächlich brauchen Ambrosiakäfer Alkohol, um ihre Larven zu ernähren, hat uns Professor Joachim Ruther vom Institut für Zoologie an der Uni Regensburg erklärt:

„Die Leben im Kernholz oder auch Splintholz von Bäumen, also in hartem Holz und das ist nicht besonders nährstoffreich. Sie bringen ihre Nahrung indirekt mit, indem sie dort Pilze züchten. Das sind Ambrosia-Pilze. Diese Pilze sind im Gegensatz zu den meisten Schimmelpilzen resistent gegen Ethanol. Das heißt sie können bei einer Ethanolkonzentration von ungefähr 2% sehr gut wachsen. Dieses Ethanol wird von den Bäumen selber produziert, insbesondere wenn sie gestresst sind. Und das ist attraktiv für den Ambrosia-Käfer.“

Auf der Suche nach solchen Bäumen verwechseln die Ambrosiakäfer gerne mal den Baum mit Ihrem Glas.

„Sie orientieren sich mit ihrem Geruchssinn. Sie gucken also nicht nach den Bäumen, sondern sie riechen nach den Bäumen. Und so kann es tatsächlich passieren, dass sie ein Bier mit einem Baum verwechseln.“

Wenn in Ihrem Bier- oder Weinglas, also ein kleiner Ambrosiakäfer landet, retten Sie das Tierchen. Es folgt nur seinen Instinkten.