Chamer Aktion „Ein Leben retten“ schult für den Notfall

Herz-Kreislauf-Versagen ist eine der häufigsten Todesursachen überhaupt“, weiß Dr. Thomas Etti, Chefarzt der Notaufnahme der Sana Kliniken des Landkreises Cham. Für ihn ein wichtiger Grund, auch 2019 wieder volle Fahrt mit der Aktion „Ein Leben retten“ aufzunehmen. Am Mittwochnachmittag ließen sich in diesem Sinne die Mitarbeiter der St. Nepomuk-Apotheke in Furth im Wald in der Laienreanimation schulen.

„Zu uns kommen viele kranke Menschen. Vor allem bei den Älteren kann aus dem Krankheitsfall schnell ein Notfall werden“, begründet Apothekerin Kerstin Piendl ihre Teilnahme an dieser Aktion. Zusammen mit ihrem Team erinnert sie sich an den einen oder anderen Kunden, der einen Schwächeanfall direkt im Verkaufsraum erlitten hat. „Gut zu wissen, was in einem wirklichen Notfall zu tun wäre“, erklärt sie weiter.

Wie reagiert werden muss, erläutert Dr. Etti in kurzweiliger Art und Weise und anhand der mitgebrachten Übungspuppe. „Herr Meier, was ist los? Machen Sie doch die Augen auf!“ Der „Patient“ reagiert weder auf Ansprache noch auf Berührung. Die Atmung wird überprüft durch hören, fühlen und beobachten. Dr. Etti: „Frau Piendl, rufen Sie den Rettungsdienst!“. „Ist keine Atmung vorhanden, muss mit der Reanimation begonnen werden“, erklärt der Notarzt weiter, der die Herz-Druck-Massage am Dummie demonstrierte. „Prüfen – Rufen – Drücken“, in dieser Reihenfolge werden Leben gerettet.

„Und das Einzige, das Sie dafür brauchen, sind Ihre Hände“, ermutigt der Chefarzt der Notaufnahme am Sana Krankenhaus Cham das Apotheken-Team, das bei der Veranstaltung selbst Hand anlegen durfte. Jeder der Teilnehmer holte „Herrn Meier“ durch die Laienreanimation ins Leben zurück und hatte so die Möglichkeit, die eigene Unsicherheit aus dem Weg zu schaffen.

Dr. Thomas Etti hofft, durch diese gelungene Veranstaltung weitere Nachahmer zu finden und so dem gesetzten Ziel „100+“ – also 100 ausgebildete Personen in der Laienreanimation – bis zum September näher zu kommen. Firmen, Behörden, Vereine und Verbände, aber auch interessierte Einzelpersonen können sich jederzeit zu dieser kostenlosen Aktion unter einlebenretten@sana.de oder unter Tel. 09971-409584 (Montag bis Freitag 8.15 bis 12 Uhr) anmelden. „Je mehr Personen daran teilnehmen, umso mehr Leben können gerettet werden“, ist sich der Chefarzt sicher, der zudem auf Nachhaltigkeit setzt und deshalb am Aufbau eines Netzwerkes und einer Webseite arbeitet.

Apothekerin Kerstin Piendl und ihr Team bestätigen nach dem Kurs unisono, sich nun für den Notfall gut gerüstet zu fühlen. Unsicherheit und Ängste, etwas falsch zu machen, wurden am Mittwochnachmittag beseitigt und selten ist ein „Notfall“ so lehrreich und interessant.

Bildunterschrift: Das Team der St. Nepomuk-Apotheke freut sich, dass sie nun Dank Dr. Etti und „Herrn Meier“ gerüstet für den Notfall sind.

Bild: Astrid Hausladen, Sana Kliniken Cham

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