Borkenkäfer bedroht den Bayerischen Wald

Wegen des feuchten und kühlen Frühjahrs ist die befürchtete neuerliche Borkenkäferplage im Süden Bayerns ausgeblieben – doch in Teilen Frankens und im Bayerischen Wald haben sich die Schädlinge stark vermehrt. «Hier zeigt sich eine erhöhte Borkenkäfer-Aktivität», sagte ein Sprecher der Bayerischen Staatsforsten am Sonntag in Regensburg.

Bayern sei in diesem Sommer bei den Borkenkäferschäden zweigeteilt. Von den Alpen bis über die Donau hinaus gibt es demnach kaum nennenswerte Schäden. Brennpunkt ist zur Zeit vor allem der Frankenwald in Oberfranken, wo die Staatsforsten nun verstärkt nach befallenen Bäumen suchen, um diese schnell abtransportieren zu können.

Borkenkäfer besiedeln insbesondere Fichten und können diese schnell zum Absterben bringen. Trockenheit begünstigt die Vermehrung der Insekten, die in den vergangenen Jahren bundesweit große Schäden in den Wäldern verursacht haben. Im bayernweiten Schnitt ist bislang weniger durch Käfer geschädigtes Holz angefallen als im vergangenen Jahr.

Allerdings stiegen die Werte nach Angaben der Staatsforsten im Juli deutlich an und liegen nun über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Im Juli 2020 fielen rund 181 000 Festmeter geschädigtes Holz an – ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter. Der Fünf-Jahres-Schnitt für den Juli ist mit 134 000 Festmetern deutlich niedriger.