Bistum will Flüchtlinge im Regensburger Dom zum Umzug bewegen

Zwei Nächte haben 45 Flüchtlinge im Regensburger Dom verbracht. Das Bistum duldet den Aufenthalt und versorgt die Menschen. Jetzt versucht das Bistum aber, die Flüchtlinge zum Umzug zu bewegen.

Die 45 Flüchtlinge, die im Regensburger Dom Zuflucht gesucht haben, sollen nach dem Willen des Bistums bald in
ein anderes Kirchengebäude umziehen. Der Aufenthalt im Dom sei nur für eine sehr begrenzte Zeit möglich, teilte das Bistum Regensburg am Donnerstag mit. Toiletten und Handwaschbecken seien zwar vorhanden, aber es gebe im Dom keine Duschen. Auch die gesundheitliche Versorgung der teils schwerkranken Menschen, darunter auch Kinder,
sei in den Domräumen nur eingeschränkt und risikoreich möglich.

Daher werde mit der Gruppe über einen Umzug in ein anderes Gebäude mit Küche, Duschkabinen und einem ruhigen Umfeld verhandelt, sagte ein Bistumssprecher. Nach Angaben des Bistums ist eine Übernachtung im Hauptschiff des Doms nicht möglich. Daher verbringen die 45 Flüchtlinge derzeit die Nächte im Durchgangsbereich vor der Sakristei
auf 32 eng aneinander gestellten Liegen mit einem einzigen schmalen Fluchtweg ins Freie. Mit die Sicherung des Außenbereichs des Domes hat das Bistum inzwischen einen Sicherheitsdienst beauftragen.

Sollte die Gruppe nicht umziehen, muss der für Samstagabend im Dom geplante Nightfever-Gottesdienst mit etwa 300 Jugendlichen in die nahegelegene Niedermünsterkirche verlegt werden.

Die Flüchtlinge demonstrieren seit Dienstag im regensburger Dom St. Peter für ein Bleiberecht und gegen die Einstufung einiger Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer.