Bischof schaltet sich in Streit um Tarifvertrag für Altenpflege ein

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat im Streit um einen Tarifvertrag für die Altenpflege in Deutschland der Caritas den Rücken gestärkt. «Wenn die Arbeitnehmervertreter wirklich etwas Gutes für die Frauen und Männer in den nichtkirchlichen Einrichtungen tun wollen, dann sollen sie sich dafür einsetzen, dass überall so gut bezahlt wird wie bei der Caritas», sagte der Bischof in einer Predigt zum Gründonnerstag.

Ende Februar hatte der katholische Wohlfahrtsverband Caritas seine Zustimmung zu einem flächendeckenden Tarifvertrag für Mitarbeiter der Altenpflege verweigert. Man fürchtete negative Auswirkungen auf das eigene Lohnniveau. Der Tarifvertrag würde nicht zur Verbesserung der Bedingungen in der Pflege beitragen. Die Caritas erntete dafür massive Kritik, etwa von Gewerkschaften.

Die Entlohnung für Caritas-Mitarbeiter sei höher als der im Tarif vorgesehene Mindestlohn, betonte Voderholzer. Den kirchlichen Trägern gehe es nicht um Geschäftsmodelle mit Gewinnmaximierungsabsichten, sondern letztlich um einen evangeliumsgemäßen Umgang mit Menschen. Der Bischof betonte, dass karitative Dienste eine gute und auskömmliche Entlohnung verdienten: «Klatschen genügt nicht. Loben und danken – nur mit Worten – reicht nicht!»

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