Baufortschritt am Neubau Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg

Knapp ein Jahr nach dem Richtfest für den Neubau des Museums der Bayerischen Geschichte laufen die Bauarbeiten am Regensburger Donaumarkt unter Leitung des Staatlichen Bauamtes Regensburg auf Hochtouren.

Ein besonderes Highlight war in vergangener Woche auf der Museumsbaustelle mit der Verglasung des großen Domfensters zu beobachten. Am Endpunkt der Ausstellung wird das markante 80 m² große Fenster den Besuchern einen imposanten Blick auf die Altstadt und die Domtürme freigeben und zugleich einen Blickfang für alle Besucher darstellen, die sich aus der Altstadt in Richtung Museum begeben. Die Montage war bei der außergewöhnlichen Größe der Scheiben eine besondere Herausforderung: Mit höchster Konzentration und viel Fingerspitzengefühl hoben die Monteure drei speziell angefertigte Gläser mit einem Autokran in die Fassadenkonstruktion ein. Jedes der drei Dreifachverbundgläser ist fast 8 m breit, 3 m hoch und 2,2 Tonnen schwer.

 

Auch in anderen Bereichen der Museumsfassade geht es weiter: An der Ostseite des Museums werden derzeit die ersten Elemente der vertikal strukturierten Keramikfassade angebracht – insgesamt fast 3000 m² Fläche. In ihrer Farbigkeit antwortet diese Keramikfassade auf den gelb-grauen Naturstein der von der Stadt Regensburg neu gestalteten Promenade.

Über der sogenannten Eschergasse und dem Foyer des Museums, das an der Stelle des ehemaligen Hunnenplatzes später öffentlich zugänglich sein wird, sind die Monteure gerade dabei, die Stahlkonstruktion in bis zu 17 m Höhe für den Einbau der knapp 700 m² Dachverglasung vorzubereiten.

Bis Ende des Jahres wird die Außenhaut des Museums weitgehend fertiggestellt sein.

Bei der benachbarten Bavariathek, in der Verwaltung, Projekträume für das museumspädagogische Programm und Studios für die Arbeit mit dem digitalen Gedächtnis Bayern untergebracht werden, sind die Gerüste bereits seit einigen Tagen gefallen. Nun ist der Blick frei auf die handwerklich hergestellte Putzoberfläche mit waagrechtem Besenstrich, in welche die Fenster mit ihren hellen Metallfaschen eingestreut sind.

Auch die Arbeiten im Innenbereich der beiden Gebäude schreiten voran: Ein Schwerpunkt liegt hier derzeit bei den Installationsarbeiten für die insgesamt über 2500 m² Ausstellungsfläche, die nach modernsten technischen Standards ausgestattet werden. Bei bis zu elf Metern Raumhöhe stellen auch diese Arbeiten besondere Anforderungen an Bautechnik und Baulogistik. Zug um Zug auf diese Installationsarbeiten folgen die Innenausbauarbeiten nach.

Mehr als 120 Arbeiter sind derzeit täglich auf der Baustelle am Donaumarkt im Einsatz, um den Entwurf der Architekten Wörner Traxler Richter aus Frankfurt am Main zu realisieren. Diese hatten mit ihrem Konzept 2013 im offenen Architektenwettbewerb aufgrund ihrer umfassenden Auseinandersetzung mit dem städtebaulichen Kontext der Altstadt überzeugt. Ein Team von knapp 20 Ingenieurbüros und Fachplanern arbeitet neben den Architekten an der Planung und Umsetzung des Projektes. Über 50 verschiedene Baufirmen, davon viele aus Bayern und der Region, sind am Bau des Großprojektes beteiligt – eine der größten Baustellen in Regensburg. Die beengte Baustellensituation inmitten der historischen Altstadt ist dabei eine besondere logistische Herausforderung.

Ein straffer Terminplan liegt bis zur Fertigstellung im Jubiläumsjahr 2018 vor den Projektbeteiligten. Bayern feiert dann zweihundert Jahre Verfassung des Königreichs und einhundert Jahre Freistaat.

 

 

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