Barrierefreier Hauptbahnhof in Regensburg? – Ein Selbstversuch

Wie stellt sich für Menschen mit Handicap der Weg vom Hauptbahnhof bis zur Buslinie 1 in der Albertstraße dar? Charivari-Reporter Karl Schaier konnte das im Selbstversuch bei einem „Perspektivenwechsel“ mit dem Inklusionsbeauftragten der Stadt, Frank Reinel, erleben. An der Infotour zum Mitmachen nahmen auch Tanja Knappe, stellvertretende Bezirksgruppenleiterin des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes Bezirksgruppe Oberpfalz, sowie Vertreter des städtischen Projekts „Neugestaltung Bahnhofsumfeld“ teil. Hintergrund der Tour ist das barrierefreie Bahnhofsumfeld, das im Zuge der Neugestaltung entstehen soll.

Erfahrungsbericht von charivari-Reporter Karl Schaier:

„Ich war bei einem Pressetermin, bei dem darüber diskutiert wurde, was alles geändert werden muss, damit das Bahnhofsumfeld behindertengerecht und barrierefrei wird. Und um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Schwierigkeiten am Bahnhof auf Menschen mit Handicap zukommen, musste ich mit einem Rollstuhl vom Bahngleis zum Bus in der Albertstraße. Und das ist echt schwierig! Es gibt einfach so viele kleine Hindernisse und Stolperfallen, die zu einem riesen Problem werden können. Allein ein Bordsteinrand, der etwas zu hoch ist oder über die holprigen Pflastersteine zu kommen ist schon echt anstrengend. Irgendwann lässt auch die Kraft in den Armen einfach nach. Dazu kommen noch der Verkehr und die ganzen Menschen, die wild an einem vorbeirennen. Ich war am Anfang ehrlich gesagt etwas überfordert, ich hab`s aber nach circa 10 Minuten doch noch zum Bus geschafft. Bis alles rund um den Bahnhof barrierefrei ist, wird es auf jeden Fall noch ein paar Jahre dauern und bis dahin werde ich ab sofort definitiv mehr darauf achten, ob jemand mit einem Handicap Hilfe brauch.“

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