AWO-Chef: Gefahr einer verlorenen Generation

Die Arbeiterwohlfahrt in Bayern sieht wegen der Einschränkungen in der Corona-Pandemie die «Gefahr einer verlorenen Generation». «Kinder und Jugendliche brauchen Abwechslung, Freizeitangebote und ihre Freund*innen», sagte der Landesvorsitzende Thomas Beyer am Freitag in München. Durch die Kontaktbeschränkungen jedoch würden sie ausgerechnet in jener Lebensphase in ihrer Entwicklung gehemmt, «in der sie sich für gewöhnlich selbst finden und ihre Sozialisation stattfindet».

«Es ist keinesfalls übertrieben zu sagen, dass die Gefahr einer verlorenen Generation besteht», sagte Beyer. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigten, dass Einsamkeit, Zukunftsängste, Bewegungsmangel und die fehlende Möglichkeit zum Austausch und zum Sammeln von Erfahrungen schon deutliche Spuren beim Nachwuchs hinterließen. Beyer forderte deshalb, Freizeitangebote wie Jugendzentren und Vereine umgehend wieder zu öffnen. Im Sommer habe sich gezeigt, dass sich die Kinder und Jugendlichen sehr gut an die Hygienekonzepte hielten.