Angeklagter schweigt im Burglengenfelder Mordprozess

Nach dem gewaltsamen Tod eines Lastwagenfahrers in der Oberpfalz muss sich seit Montag ein Kollege des Opfers vor dem Landgericht Amberg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 44 Jahre alten Angeklagten Mord vor, wobei die Ermittler eine verminderte Schuldfähigkeit des Mannes nicht ausschließen. Denn der Mann mit deutscher und kirgisischer Staatsangehörigkeit soll bei der Tat betrunken gewesen sein und mehr als drei Promille gehabt haben.

Zu Beginn des Prozesses habe der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen, sagte Gerichtssprecher Uli Hübner. Das Verfahren werde nun mit der Befragung von Zeugen und Sachverständigen fortgesetzt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 44-Jährigen vor, seinen Kollegen im Oktober 2019 auf dem Gelände einer Spedition in Burglengenfeld (Landkreis Schwandorf) bei einem Streit erstochen und die Leiche unter einem Laubhaufen versteckt zu haben.

Nach Überzeugung der Ermittler gerieten der 44-Jährige und sein Kollege abends im Führerhaus eines Lasters aneinander. Beide Männer sollen zuvor erhebliche Mengen Alkohol getrunken haben. Bei der Auseinandersetzung soll der Angeklagte auf sein Opfer unvermittelt eingestochen haben. Der 41-Jährige flüchtete verletzt aus dem Lkw und brach auf dem Hof des Unternehmens zusammen.

Der Angeklagte soll seinem Kollegen dann zweimal in den Hals gestochen und ihn dadurch getötet haben. Er schleifte danach laut Anklage sein Opfer fast 20 Meter zu einem Haufen mit Gartenabfällen und versteckte den Leichnam unter dem Laub.

Anschließend flüchtete der alkoholisierte 44-Jährige mit seinem Lkw, baute jedoch nach weniger als zwei Kilometern einen Unfall und kam verletzt in ein Krankenhaus. Die Leiche auf dem Speditionsgelände wurde erst später entdeckt.

Für den Prozess sind in dieser Woche noch weitere Verhandlungstage vorgesehen. Ein Urteil könnte demnach am Freitag, eventuell aber auch erst nächste Woche verkündet werden.