Ärztemangel auf dem Land – Diese Ärztin will helfen, darf aber nicht

Es ist zum Kopfschütteln:
Andauernd predigen unsere bayerischen Politiker, dass im ländlichen Raum Ärzte fehlen. Aber wenn dann ein Arzt auf´s Land will, wird es oft schwierig. Gerade gibt es wieder so einen Fall im Landkreis Freyung-Grafenau. Frau Dr. Karen Gross ist Internistin aus München. Sie will eine neue Praxis in Saldenburg, im Bayerwald, eröffnen, also genau das tun, was immer wieder gefordert wird: Als Arzt auf dem Land praktizieren. Doch die Kassenärztliche Vereinigung sperrt sich dagegen. Angeblich gibt es im Umkreis genügend Hausärzte. Frau Dr. Gross lässt das nicht gelten:

Saldenburg ist eine Gemeinde mit 2000 Einwohnern. Die haben keinen Arzt. Da wohnen viele ältere Menschen, die momentan sehr weit fahren müssen, weil auch in der Umgebung Praxen geschlossen worden sind. Wir könnten da eine neue Praxis aufmachen. Die nimmt ja niemandem was weg. Ich denke, da ist eine Versorgungslücke und es wäre schön, wenn man da einen Kassensitz bekommen könnte.“

Man könnte jetzt meinen, dass Frau Dr. Karen Gross mit ihrem Plan offene Türen bei der Politik einrennt, auch beim Gesundheitsministerium. Aber ist das auch wirklich so?
Ich hab leider nicht persönlich mit der bayerischen Gesundheitsministerin sprechen dürfen, aber der Landrat von Freyung-Grafenau, der Bürgermeister von Saldenburg, die haben da Briefe hingeschrieben, auch an den Vorstand der kassenärztlichen Vereinigung und um Unterstützung gebeten, aber alle führen immer nur die Zahlen an oder sagen, sie sind dafür nicht zuständig. Also im konkreten Fall hilft einem dann doch keiner.“

Dr. Karen Gross hat noch einmal einen Antrag bei der Kassenärztlichen Vereinigung gestellt, vielleicht hat man bei den „Bürokraten“ dort mehr Glück.